Symbolbild Tastatur und Nachhaltigkeitssymbole

Nachhaltige Beschaffung – Definition und Tipps

Nachhaltige Beschaffung ist ein zentraler Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements in Organisationen. Sie gewinnt nicht nur wegen strikterer Gesetze an Bedeutung. Indem sie Beschaffungsprozesse nachhaltig ausrichten, erhalten Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und stellen sich zukunftssicher auf. Hier gehen wir darauf ein, was nachhaltige Beschaffung bedeutet und welche Vorteile sie mit sich bringt.

Was bedeutet nachhaltige Beschaffung? – Definition

Von nachhaltiger Beschaffung spricht man, wenn eine Organisation Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in ihre Beschaffungsprozesse integriert. Die Auswahl, Bewertung und Entwicklung von Lieferanten spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Die ISO Norm ISO 20400 definiert nachhaltige Beschaffung als 

„Beschaffung, die unter Berücksichtigung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, sozial und ökonomisch – erfolgt und darauf abzielt, mit den bestmöglichen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ergebnissen für die jeweilige Organisation und ihre Interessengruppen Werte zu schaffen.“

5 W-Fragen für die nachhaltige Beschaffung

In der nachhaltigen Beschaffung müssen mehrere Dimensionen berücksichtigt werden. 

Am besten stellen sich Verantwortliche die folgenden fünf W-Fragen und zugehörigen Unterfragen:

Was muss beschafft werden?
  • Welche Funktion muss das Produkt erfüllen?
  • Sind die Produktspezifikationen aktuell oder einige davon verzichtbar?
  • Wie verhält es sich mit den wesentlichen Rs (Rethink, Refuse, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Repurpose, Recover, Regenerate, Remanufacture, Recycle)?
  • Wurden Materialien umweltfreundlich und nachhaltig produziert?
  • Sind Produkte oder große Teile der Produkte kreislauffähig? 
  • Sind sie zertifiziert und erfüllen sie anerkannte Nachhaltigkeitsstandards?
  • Welche Arbeitsbedingungen herrschen in den betreffenden Unternehmen?
  • Werden sie aus Regionen bezogen, die umweltfreundliche Praktiken fördern und soziale Standards einhalten?
  • Wie weit ist der Transportweg und welche Auswirkungen hat dieser auf die Umwelt? 
  • Wie wird ein Lieferant oder ein bestimmtes Produkt ausgewählt und werden bei dieser Entscheidung Umwelt- und Sozialkriterien berücksichtigt?
  • Wie häufig werden die Produkte bestellt?
  • Wie werden sie transportiert? (Seefracht, Road/Rail, Luftfracht)
  • Kann durch die Optimierung von Bestellzyklen die Umweltbelastung reduziert werden?
  • Gibt es saisonale Unterschiede, die für mehr Nachhaltigkeit bei der Beschaffung berücksichtigt werden sollten? 

Diese Fragen helfen Unternehmen, ihre Beschaffungsstrategien kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass sie ihren ökologischen und sozialen Verantwortungen gerecht werden. Nur so ist es möglich umweltfreundliche, sozial verantwortliche und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen

Die Vorteile nachhaltiger Beschaffung

Beschaffungsprozesse nachhaltig auszurichten, ist mit Aufwand verbunden. Aber dieser lohnt sich. 

Denn nachhaltige Beschaffung hat viele Vorteile:   

Rechtssicherheit 

Nachhaltige Beschaffung minimiert Unternehmensrisiken, indem sie zum Beispiel sicherstellt, dass Lieferanten ethische Standards, Umweltauflagen und andere wichtige Anforderungen erfüllen. 

Positive Effekte auf Mensch und Umwelt

Nachhaltige Beschaffung fördert faire Arbeitspraktiken und verbessert die Lebensqualität von Arbeitnehmern. Umweltfreundliche Materialien und Prozesse verringern die Umweltbelastung und erhalten Ressourcen. Zudem fördert nachhaltige Beschaffung faire Arbeitspraktiken und verbessert die Lebensqualität von Arbeitnehmenden. Durch die Wahl lokaler Produzenten stärkt sie die wirtschaftliche Stabilität in Regionen.

Imagegewinn

Unternehmen, die nachhaltig einkaufen, verbessern ihr Image bei Verbrauchern und stärken die Loyalität von Kunden und Investoren.

Wichtig: Nachhaltige Beschaffungspraktiken eignen sich gut für die Öffentlichkeitsarbeit beziehungsweise das Marketing. Entscheidend ist, dass Unternehmen keine falschen Behauptungen aufstellen, um dem Vorwurf von Greenwashing vorzubeugen.

Kostenreduktion und -kontrolle

Nachhaltige Beschaffung schont Ressourcen, setzt auf langlebige, energieeffiziente Produkte und reduziert Risiken. Auf diese Art senkt sie Kosten und schützt Unternehmen vor unerwarteten Ausgaben.

Förderung von Innovationen

Es entstehen Märkte für neue, innovative und nachhaltige Produkte sowie Dienstleistungen.

Abfallreduktion und Ressourceneffizienz

Abfallmengen reduzieren sich, wenn Unternehmen bewusster mit Ressourcen umgehen. 

Sinnstiftung für Mitarbeitende

Nachhaltige Beschaffungspraktiken können dazu führen, dass sich Mitarbeitende stärker mit den Unternehmenswerten verbunden fühlen. Dies steigert Wohlbefinden, Produktivität und Loyalität.

Wettbewerbsfähigkeit

Nachhaltigkeit wird zunehmend zum Auswahlkriterium für Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden. Umfragen zeigen zum Beispiel, dass Konsumenten beim Einkauf hohen Wert auf faire Produktionsbedingungen legen und viele dafür auch höhere Preise in Kauf nehmen. Mit einer nachhaltigen Beschaffung profitieren Unternehmen von dieser Entwicklung.

Besserer Zugang zu Kapital 

Immer mehr Investoren bevorzugen Unternehmen, die nachhaltige Beschaffungspraktiken anwenden. 

Nachhaltige Beschaffung lohnt sich

Nachhaltige Beschaffung ist viel mehr als eine Eintagsfliege. Angesichts von Klimawandel und Rohstoffknappheit, strikteren Gesetzen und einem Wandel von Einstellungen bei Kunden, Investoren und potenziellen Geschäftspartnern leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Wichtig ist, dass die Neuausrichtung von Beschaffungspraktiken auf einer klaren Strategie basiert, die fest definierten Zielen folgt, Mitarbeitende miteinbezieht und geeignete Tools einsetzt. So stehen die Chancen gut, dass der Aufwand schnell Früchte trägt.

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