Kippelemente

Kippelemente im Kontext des Erdklimasystems sind große, stabile Elemente des Systems, die durch geringfügige äußere Einflüsse drastische und oft irreversible Veränderungen erfahren können. Sie fungieren als kritische Schwellenwerte, deren Überschreitung zu selbstverstärkenden Prozessen führt, die das Klima und die Umweltbedingungen auf der Erde nachhaltig verändern. Beispiele für Kippelemente sind das Abschmelzen des grönländischen und westantarktischen Eisschildes, das Absterben des Amazonas-Regenwaldes, die Destabilisierung natürlicher Kohlenstoffspeicher wie Permafrostböden, die Veränderung großer Meeresströmungen wie des atlantischen meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC) und die Versauerung der Ozeane. Die Aktivierung eines Kippelements kann weitreichende Folgen für das globale Klima, Ökosysteme und menschliche Lebensräume haben, indem sie zum Beispiel den Meeresspiegelanstieg beschleunigt, die globale Temperatur weiter erhöht oder die Nahrungsmittelsicherheit gefährdet. Das Verständnis und die Überwachung dieser Kippelemente sind entscheidend, um kritische Grenzen im Klimasystem zu identifizieren und Maßnahmen zur Vermeidung unumkehrbarer Schäden zu ergreifen.

Weiterführende Informationen:

https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente/kippelemente

https://www.helmholtz-klima.de/aktuelles/kippelemente-im-klimasystem

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